Caparzo

Als ich die Tenuta Caparzo in mein Programm aufnahm, war sie ein aufregendes und aufstrebendes, mit gut 23 Hektar Weinbergen eher kleines Weingut. Betriebsleiter Nuccio Turone, ein kühl rechnender Lombarde aus Mailand, war zusammen mit dem Önologen Vittorio Fiore nach Kräften bemüht, die Weine der Tenuta zu den besten von ganz Montalcino zu machen.

Das ist ihnen Anfang der 90er Jahre oft genug gelungen. Vielen Weinfreunden ist ihre sagenhafte Riserva von 1990 noch in allerbester Erinnerung. Selbst in schwächeren Jahren wie 1991 gelang es ihnen, mit dem Einzellagen-Brunello Vigna La Casa Aufsehen zu erregen. Unter den Weinen moderneren Typs wurde ihre Cuvée „Ca’ del Pazzo (Brunello und Cabernet) zu einem großen Erfolg.

Sie standen jahrelang für eine gelungene Synthese von Konservatismus und Modernisierung. So wird etwa Vigna La Casa seit 1995 für 12 Monate im Barrique ausgebaut.

Heute ist die Tenuta Caparzo ein riesiger Betrieb mit 85 Hektar Weinbergen. Für meinen Geschmack hat die Qualität mit der Quantität nicht Schritt gehalten. Deshalb biete ich nur ältere Jahrgänge von Caparzo an, die aus den guten Jahren vor der Erweiterung stammen.